Meine liebe Bärbel!

Naja lieb ist an ihr nicht so viel - sie ist vielmehr die kleine Kampfzicke der Gruppe.

Bärbel zog zu mir nachdem wir nach Jupps Einzug einen neuen Eigenbau fertig gestellt hatten. In diesem Eigenbau war auf jeden Fall noch Platz für ein weiteres Schwein, also konnten wir Jupp noch eine Frau anbieten.

Aber wie das so ist: Wenn man ein Schwein sucht, gibt es nirgendswo eins.

Wir hatten sämtliche Zooläden abgeklappert (ja damals hätte ich noch ein Tier aus der Zoohandlung gekauft...) und auch die Tierheime waren leer, leerer, am Leersten. Notstationen kannte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Also fuhren wir an einem ersten Samstag im Monat nach Kaunitz zum Hobbymarkt. Dort werden neben allerlei Krempel auch Tiere jeglicher Art angeboten. Nach 3 Runden durch den Saal mit den Tieren war ich den Tränen nah und absolut überfordert mit der Situation. So ein Gegacker, Gebelle und mittendrin immer mal wieder Kaninchen und Meerschweinchen.

In einer Box fand ich dann meine kleine Bärbel. Zusammen mit ihren Brüdern und einer halben Kartoffel ("Das mögen sie sehr gerne!"...) stand sie mitten zwischen Hühnern und Co. Sie war völlig eingepinkelt und schon auf dem ersten Blick dicht besiedelt mit Haarlingen. Falls ihre Brüder schon zeugungsfähig waren womöglich auch noch schwanger. Also wurde sie schnell eingetütet.

Zuhause als erstes gewogen (200g...ganz toll), vorsichtig mit lauwarmen Wasser etwas gereinigt und mit Bolfo behandelt. Zum Glück stellte sich mit der Zeit heraus, dass sie nicht trächtig war.

Von da an wuselte Bärbel munter in der Gruppe mit viel Freude und Elan.

Als Angie dann im Oktober 2006 zu meiner Gruppe dazustieß, hatte Bärbel auch erstmal ihre beste Freundin gefunden. Sie war die Oberzicke und Angie ihr Pitbull. Zusammen haben sie die Truppe ganz schön auf Trapp gehalten und sogar Norbert als 8 Wochen kleinen Knirps bei der Vergesellschaftung so auseinandergenommen, dass die beiden erstmal auf eine "stille Etage" kamen.

Norbert durfte in der Gruppe groß und stark werden und nach ca. einem Monat haben wir einen zweiten Versuch gestartet. Dieses Mal zickten die beiden natürlich trotz allem rum, aber in erträglichem Maße.

Mittlerweile hat Bärbel ihre Aggressionen ein wenig besser im Griff, obwohl man bei einer Vergesellschaftung immer erst an ihr und Angie vorbei muss. Aber das fortgeschreitende Alter macht sich nun ganz langsam doch bemerkbar.

Mit ihr habe ich jedes Jahr im November wieder meinen Spaß, weil sie zu Milben neigt. Man kann nach ihrem Milbenbefall wirklich den Kalender stellen: "Ach ist schon wieder November?" Nach 3 Spritzen Ivomec ist die Geschichte aber erstmal für ein Jahr ausgestanden.