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Dies ist nun Beate. Beate ist wohl eines der schüchternsten Schweine, das die Welt jemals gesehen hat. Vor mittlerweile 4 Jahren nahm ich sie von einer Hobbyzüchterin aus dem Ort auf. Diese hatte Beate aus einer Wohnung eines Massenvermehrers gerettet. Beate war also unbewusst unserer erster Notfall. ;-)

Sie integrierte sich fabelhaft in die Gruppe und nahm jedes neu ankommende Schwein ganz ohne Probleme an. Allerdings empfand sie es seit jeher als Zumutung in näheren Kontakt mit mir oder einem anderen Menschen zu treten. Der Schweine-TÜV ist absolut die Höchstgrenze für traute Zweisamkeit mit ihr. Aber ich dränge sie zu nichts und genieße es einfach ihr beim Fressen, Schlafen und Zicken zuzusehen.

Ich denke, dass sie ein wesentlicher Pfeiler der Gruppenharmonie ist. Denn für eine gut funktionierende Gruppe sind zwar starke Charaktere erforderlich, aber genauso wichtig sind die unauffälligen, die sich im Gruppengefüge unterordnen und die Dominanz der anderen Tiere anerkennen.

So richtig aufblühen tut Beate allerdings seitdem Gabriele in die Gruppe gezogen ist. Gabi scheint in der Rangfolge unter ihr zu stehen und so hat Beate zum ersten Mal die Chance ihre, wenn auch wenig ausgeprägte, Dominanz auszuleben. Sie schnuppert quasi versuchsweise und im kleinen Rahmen an der Macht. ;-) Dadurch ist sie viel aktiver - sie muss ja immerhin kontrollieren, was ihre ihr untergeordnete Dame so treibt.

4 Jahre kam Beate ohne Tierarzt-Besuch aus. Anfang Juli 2008 hatte sie dann ihre Premiere, nachdem sie innerhalb von einer Woche über 100g abgenommen hatte. Ihr wurden die Zahnspitzen entfernt und wir hofften, dass wir die Ursache für ihren Gewichtsverlust gefunden hatten. Aber Beate nahm weiter ab, bis kein Weg mehr an einer Blutuntersuchung vorbeiführte. Dabei wurde zunächst Diabetes und Nierenprobleme ausgeschlossen. Beim nächsten Versuch ihr Blut abzunehmen - sie als absolutes Panikschwein war da wirklich ein Härtefall - wurde dann ihre wahre Erkrankung diagnostiziert: Beate hatte eine Schilddrüsenüberfunktion. Wir begannen sofort mit der Thiamazol-Behandlung, aber nicht einmal 4 Wochen nach der Diagnose, konnte ich am 7. Dezember 2008 nichts anderes mehr tun als sie gehen zu lassen- egal wie schlimm sie mir fehlen würde. Denn ich möchte dieses Schwein nicht missen, so unauffällig sie auch war, genauso heimlich hatte sie sich hier doch in unser Herz geschlichen und es war eine der schwersten Entscheidungen des Jahres für mich den Kampf um meine kleine Motte aufzugeben.

Du fehlst mir, Beate - damals, heute und wahrscheinlich immer!

 

* ~ Juli 2004 + 07. Dezember 2008

eingezogen: 22. September 2004